Feuchtwiese - Beschreibung einer Biotopart
Von Natur aus gäbe es bei uns keine Wiesen. Erst die menschliche Nutzung geeigneter Flächen durch Rodung des bei uns in Mitteleuropa praktisch alles bedeckenden Waldes sowie die regelmäßige Mahd haben solche Lebensgemeinschaften geschaffen. Von den Pflanzen her dominieren dabei diejenigen Arten, die sich der Mahd haben anpassen können. Dies bezieht sich auf den Zeitpunkt der Blüte und des Ausreifens der Früchte sowie prinzipiell auf die Fähigkeit, durch Mahd verloren gegangene Biomasse nachliefern zu können.
Weitere wichtige Bestimmungselemente für die einzelnen Wiesentypen sind der ph-Wert des Bodens, die Höhenlage, die Kontinentalität des Klimas, regionale Einflüsse, die Verfügbarkeit einzelner Nährstoffe sowie eben auch die Feuchtigkeit.
Feuchtwiesen finden sich bei uns überwiegend in den Tälern entlang unserer Flüsse und Bäche. Der im Tal anzutreffende Grundwasserspiegel sowie möglicherweise Drainagemaßnahmen des Menschen lässt sie mehr oder weniger feucht erscheinen. Auch Staunässe kann zur Vernässung beitragen. Oft sind solche Flächen binsenreich, je niedriger das Nährstoffangebot ist, desto wahrscheinlicher ist es, auch einmal seltenere Pflanzen dort anzutreffen.
Wird eine solche Fläche nicht mehr gemäht, so wird aus ihr sehr schnell eine Hochstaudenflur. Das sind sehr stabile Lebensgemeinschaften, die sich meist nur vom Rand her in Auwälder zurück verwandeln.
Autor und Bild: Peter Ille; Bildquellen: BN Kreisgruppe Bayreuth