Gärtnern ohne Torf -schützt Moore und Klima!
Aktion der Ortsgruppe Creußen des Bund Naturschutz
Im Frühjahr sobald die Gartensaison eröffnet ist, wird vielerorts Pflanzerde benötigt, um Blumenkästen und Kübel zu füllen, ein Grab neu zu bepflanzen oder die Gartenerde zu verbessern.
Wer denkt schon beim Einkauf von Blumenerde an die Folgen für die Natur? Die meisten Produkte bestehen jedoch überwiegend aus Torf – der Stoff, aus dem die Moore sind. Torf entsteht durch die Ansammlung von pflanzlicher Substanz, die infolge des hohen Wasserstandes unter Luftabschluss gerät und nicht oder nur teilweise verrottete. Ein intaktes Moor wächst pro Jahr nur um etwa 1 mm, die Bildung einer 1 m dicken Torfschicht dauert also 1000 Jahre.
Derzeit werden in Deutschland jährlich ca. zehn Millionen Kubikmeter Torf aus Mooren verbraucht. Die bis zu 5.000 Jahre alten Moore werden unwiederbringlich zerstört. Seltene und vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten verlieren ihren Lebensraum. Zudem wirkt sich die Zerstörung der Moore auf den Klimaschutz aus. Auch wenn Moore nur drei Prozent der Erde bedecken, speichern sie doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder unserer Erde. Durch die fortwährende Moorzerstörung entfallen wichtige Kohlenstoffspeicher und Kohlenstoffdioxid wird freigesetzt. Für Deutschland schätzt man eine Freisetzung von 42 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr.
Moorschutz ist also auch Klimaschutz!
Um Hobbygärtnern umweltfreundliche Alternativen zu Torfsubstraten aufzuzeigen, führte die Ortsgruppe Creußen des Bundes Naturschutz am Sa.,21.04. und Sa.,05.05.2012 im Recyclinghof in Creußen eine Informationsaktion in Zusammenarbeit mit der Kompostieranlage Pegnitz und der Stadt Creußen durch. Die Stadt stellte eine Fläche beim Recyclinghof zur Verfügung, auf der die Kompostieranlage je 10 m³ torffreien Kompost und Pflanzerde hinkippen konnte. Über das Lagerhaus Küffner in Creußen konnte die OG torffreie Blumenerde in Kommission beziehen. Vielen Creußener nutzen das Angebot und kamen mit Eimern, Säcken, Anhängern oder gar mit dem Traktorfrontlader und holten sich das günstige und umweltfreundliche Angebot. Auch am Infostand war das Interesse groß. Im Baumarkt torffreie Blumenerde verlangen oder bei Kompostieranlagen nachfragen, auf die Verpackungsaufschriften achten - das waren die häufigen Tipps der BNler am Stand. Eine gelungene Aktion, bei der die OG am Schluss 300,- € an den Landesverband des Bund Naturschutz Bayern für die Erhaltung von Moorflächen im Fichtelgebirge spenden konnte.